Fernöstliche Philosophie

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China ist berühmt für seine drei großen Philosophie-Systeme Konfuzianismus, Buddhismus und Taoismus. Fernöstliche Philosophie ist für viele Westler sehr attraktiv. Sie hat dem ernsthaft Interessierten sehr viel an innerem Halt, Gesundheit, Entspannung und Einsicht zu geben.„Tai Chi“ – die „Mutter von Yin und Yang“

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Vorbemerkung: Die Bewegungskunst „Tai Chi“, eigentlich Tai Chi Chuan (TCC02 Kopie), darf nicht verwechselt werden mit dem philosophischen Konzept „Tai Chi“ (TC202 Kopie) . Was wir verkürzt mit „Tai Chi“ bezeichnen, heißt eigentlich „Tai Chi Chuan“ und das bedeutet: „Durch das Ausüben der Kampfkunst (und eben nicht durch Denken und Logik) zum Frieden, zur inneren Harmonie zu kommen“.Tai Chi (wörtlich „Das erhabene Letzte/Äußerste“ ist ein philosophischer Fachbegriff des Taoismus . Es ist das höchste begreifbare Prinzip. Es befasst sich mit Yin und Yang, also mit den komplementären Gegensätzen der Welt, die Existenz und Wandel steuern.

Über diesem Tai Chi, dem höchsten begreifbaren Prinzip steht das Tao selbst, das „wahre Wesen“ der Wirklichkeit, das seiner Natur nach weder beschreibbar noch begreifbar ist. Diesem „wahren Wesen“ der Dinge kann man sich aber mit philosophischen Konzepten wie Tai Chi nähern.

Ein Zentralbegriff ist „Tai Chi“ – auch „Taiji“ geschrieben. Tai Chi bedeutet „Größtes Äußerstes“ – das Differenzierte, symbolisiert durch den Kreis mit den beiden Anteilen Yin und Yang. Der Begriff Tai Chi, der ursprünglich „größter Dachbalken“ oder „Firstbalken“ bedeutete, taucht erstmals im Yijing, dem Buch der Wandlungen auf: „In den Wandlungen gibt es das Tai Chi, das die beiden Kräfte Yin und Yang hervorbringt.“

Tai Chi ist ein zentraler Begriff fernöstlicher, ganzheitlicher Philosophie und bedeutet „äußerstes Prinzip jenseits des Denkens“. ´Ziel ist der Weg des Tao, die gelebte Balance von Yin und Yang. Es geht um das Erkennen der höheren Ganzheit, die hinter den gegensätzlichen Erscheinungsformen der Welt steht. Durch das Ausüben von Künsten wie Tai Chi Chuan möchte der (östliche Mensch) das Tao, die Einheit von Yin und Yang für sich erfahren.

Ziel ist das Erkennen, dass hinter den widerstreitenden Gegensätzen eine harmonische Ganzheit steht, ein ordnendes Prinzip. Es geht, mit anderen Worten, um die gelebte Balance von Yin und Yang als „äußerstem Prinzip“ . Der Begriff steht damit in einer Reihe mit anderen wie (Hatha-)Yoga, Wado (-Ryu-Karate) und anderen, bei denen es letztlich um die harmonische Einpassung in den Ablauf der Geschehnisse geht.

So bilden die langsamen, sanft-fließenden Tai-Chi-Bewegungen einen faszinierenden Gegenpol z. B. zum schnellen, harten Karate. Sie erleichtern die für viele ungewohnte Kultivierung des Yin, der sanften Seite im Menschen und machen so deutlich, dass Yang nicht alles ist, sondern erst die Kombination beider die notwendige Ganzheit des Lebens bildet.

Yin-Qualitäten und ihr Zusammenhang mit Yang sind im Leben sehr wichtig – man denke an Ein- und Ausatmen, Wachen und Schlafen. Ein weiteres schönes Beispiel für Yin ist das Meer: Es tut nichts, liegt nur da – und trotzdem kommen alle Flüsse „von allein“. Oder man denke an trübes Wasser: Man kann es zwar durch eine Handlung (Yang) trüben, aber klar wird es erst, wenn man es in Ruhe lässt (Yin)

Philos2 Graphisch wird das ganzheitliche Tai-Chi-Prinzip durch das bekannte, schwarz-weiße Doppelfisch-Diagramm dargestellt

Die Qualität des Kreises liegt weder in dem weißen Fisch (Yang) noch in dem schwarzen Fisch (Yin). Erst durch ihr gegenseitiges Zusammenwirken entsteht der Kreis und damit eine „übersummative Qualität“, eine Ganzheit, die mehr und etwas anderes ist als die Summe ihrer Teile. Treffend sagt man auch, Tai Chi sei die Mutter von Yin und Yang, eine Einheit, die über das logische Denken hinausgeht.

Deshalb kann man auch nicht viel mehr darüber sagen, denn sonst wäre es ja nicht „eine Ebene höher“!

(Text: Tai-Chi-Zentrum, Hamburg)

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